Autismus ist als „Krankheit“ im ICD aufgeführt.
Das ICD ist die internationale statistische Klassifikation der Krankheiten der WHO. Es ermöglicht eine Codierung aller Krankheiten und erleichtert Ärzten die Kommunikation untereinander und die Abrechnung mit den Krankenkassen. Symptome und Schweregrade sind darin definiert, so dass international von den gleichen Krankheiten gesprochen werden kann.
Das ICD ist in verschiedene Kapitel unterteilt, so dass je nach Körperregion die passende Krankheit schnell gefunden werden kann.
Autismus ist im noch gültigen ICD10 im 5. Kapitel unter der Kennung F84 zu finden. Das 5. Kapitel beschreibt psychische Erkrankungen, F8 enthält Entwicklungsstörungen. F80-F83 beziehen sich auf Störungen bestimmter Funktionen (Sprache, Motorik, LRS), während sich die tiefgreifende Entwicklungsstörung auf den ganzen Organismus auswirken kann.
Seit Januar 2022 ist auch die neue Version, das ICD11 gültig. Wir befinden uns in einer Übergangsphase, in der Diagnosen in beiden Versionen formuliert werden (können).
Autismus wird in der neuen Version im 6. Kapitel, Kennung A02, unter neuronalen Entwicklungsstörungen geführt. Die verschiedenen Formen werden zu einem Spektrum zusammengefasst und nach Schweregrad der Einschränkung im Alltag und Sprachentwicklung differenziert.
In den USA wird schon lange Autismus erforscht. Das dort gültige DSM-V dient als Vorlage für die neue Version des ICD. In einigen Definitionen ist das DSM-V ausführlicher als das englischsprachige Original des ICD. Die deutsche Übersetzung ist noch immer nicht abgeschlossen.